Im Januar 1948 trafen sich einige Bekannte im Krifteler Lokal „Gasthaus zum Hirsch“. Initiator war Günter Kantelberg, der in dänischer Kriegsgefangenschaft Freude am Tischtennisspiel gefunden hatte. Einige Schläger und Bälle hatte er mitgebracht und so wurde bereits einige Wochen später, am 1. Februar 1948 die Tischtennis-Abteilung als selbstständige Abteilung in der Turn- und Sportgemeinde von 1884 e.V. Kriftel gegründet.
In den 1980er Jahren wurde ein Leistungszentrum in Kriftel etabliert. Nicht nur die erfolgreiche Jugendarbeit lockte immer wieder Schüler und Jugendliche aus benachbarten Vereinen nach Kriftel. Mit teilweise 7 Jugendtrainern an 3-4 Trainingstagen konnte ein effektives Leistungstraining angeboten aber auch Breitensportarbeit verrichtet werden.
Kommen wir zurück zum Anfang des TT-Spieles in Kriftel. Im Jahre der Gründung der Abteilung 1948 musste man noch mit heute undenkbaren Bedingungen zurecht kommen. So wurde an zusammengestellten Wirtshaustischen gespielt. Die Schläger wurden damals vielfach selbst gebastelt und kaputte Bälle mit Aceton, dem Wundermittel, wieder zusammen geflickt.
1980 war es dann soweit: Der Wiederaufstieg in die Landesliga gelang, mit beeindruckenden 40:4 Zählern errang man die Meisterschaft in der Gruppenliga (Aufstellung: Hahn, Martens, Schmidt, Kunz, Steyer, Dillmann und Schwichtenberg). Kriftel hatte mittlerweile 5 Herrenmannschaften und auch die Damen- und Jugendabteilung nahm einen erfolgreichen Aufschwung.
Dann folgte unverhofft der nicht für möglich gehaltene Absturz. Am Ende der Spielzeit 2000/01 entschloss sich die Mehrheit der 1. und 2. Damenmannschaft den Verein zu verlassen. Dabei waren auch die Eigengewächse der TuS, die in den vergangenen Spielzeiten für so viel Erfolg gesorgt und viel Freude in das Damentischtennis in Kriftel gebracht hatten.
Die Herrenmannschaften und deren Klassenzugehörigkeit entwickelten sich allerdings durchweg positiv bis zum heutigen Tag. Einige Rückschläge und Kuriositäten waren natürlich eingeschlossen.
Glückliche Umstände in doppelter Hinsicht ereilten uns dann zur Spielzeit 2005/06. Zuerst löste sich der Nachbarverein TTC Schwalbach auf, was zur Folge hatte, dass vier klassenhöhere Spieler mit Oberliga-Erfahrung gesammelt zur TuS wechselten, die konzeptionell und von ihrer Persönlichkeit sehr gut in das Anforderungsprofil passten und sofort einschlugen.
Die TuS veranstaltete auch zahlreiche Großveranstaltungen und Turniere und etablierte sich damit als verlässlicher und professioneller Partner. Durch die Verbindungen zum DTTB, die Manfred Kucht als Referent Leistungssport herstellte, konnte man in den 80er Jahren schöne überregionale Veranstaltungen in Kriftel präsentieren.
Unbestritten ist dies Werner Gebert, der „Macher“. Seit der Gründung der Abteilung bis zu seinem Tod 2006 prägte er die TT-Generationen, auch wenn er nicht gerne im Vordergrund stand. Er war mehr ein stiller Arbeiter, war immer da, wo man ihn brauchte. Mit seiner liebenswürdigen Art hatte er viele Freunde im und außerhalb des Tischtennissports.
Mit Klaus Bendel hatte die Abteilung zwischen 1995 und 2003 einen engagierten und ehrgeizigen Abteilungsleiter. Bendel, der als Krifteler Eigengewächs langsam an die Aufgaben herangeführt wurde, übernahm das Amt 1995 von Stefan Schörner und brachte schnell seine eigene Handschrift ein.
In Kriftel hatten und haben wir stets Generationen von Spielern, die sich in Siegerlisten auf allen Ebenen eintragen. Offene Turniere, Verbands- und Regionalveranstaltungen, selbst auf Bundesebene konnten wir uns platzieren. Viele Spielerinnen und Spieler waren im Kader des HTTV vertreten und so war Kriftel auch überregional immer ein Verein, der beachtet wurde.
Um Geselligkeit war und ist man in der Tischtennisabteilung immer besonders bemüht. Hans-Jürgen Becker machte Ende der 70er Jahre in diesem Bereich besonders von sich reden, denn er etablierte Veranstaltungen, wie das jährliche „Pfingst-Camping“ oder die „Auto- (später Fahrrad-) Foto-Suchfahrt“ fest im jährlichen Abteilungskalender.